Grundlagen der bio-chemischen Umwandlung
Bereits seit den Ursprungen der Menschheit nutzt der Mensch Mikroorganismen in Produktionsprozessen, ohne sich deren Existenz bewusst gewesen zu sein; bei — spielsweise kommen in der Lebensmittelherstellung Hefen (z. B. Bier, Wein), Schimmelpilze (z. B. Kase) oder Bakterien (z. B. Joghurt, Kefir) zum Einsatz. Die Existenz der jeweiligen Mikroorganismen und die von ihnen realisierten Stoff — wechselvorgange wurden jedoch erst in den letzten 150 Jahren intensiv erforscht und bis auf die molekulare Ebene aufgeklart. Als erster konnte Louis Pasteur 1860 die Rolle der Hefe fur die alkoholische Garung nachweisen und zeigen, dass die Garung von lebenden Zellen abhangig ist. Im 20. Jahrhundert wurden Mikroorganismen dann vielfaltig in industriellen Produktionsprozessen (z. B. zur Herstellung von Aminosauren, Antibiotika oder Feinchemikalien) genutzt.
Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel der folgenden Ausfuhrungen (vgl. /14-2/, /14-4/, /14-6/, /14-9/, /14-8/, /14-10/, /14-11/, /14-12/, /14-13/, /14-14/), ei — nen Uberblick uber die Vielfalt der Mikroorganismen, deren Zellaufbau und Stoffwechsel sowie ihre vielfaltigen Anwendungsmoglichkeiten u. a. zur Erzeu — gung energiereicher Verbindungen aus organischen Stoffen zu geben. Gleichzeitig wird aufgezeigt, wo dem Einsatz lebender Zellen und Enzyme als Biokatalysatoren Grenzen gesetzt sind und welche verfahrenstechnischen Konsequenzen daraus re — sultieren.