Garung
Die Garung ist ein Prozess, der ausschlieBlich anaerob ablauft und der sich da — durch definiert, dass die Mikroorganismen ihren einzigen Energiegewinn aus der Substrat-Ketten-Phosphorylierung beziehen. Es dienen keine externen Substrate — wie bei der Atmung — als Elektronenakzeptoren, sondern ausschlieBlich Abbau- produkte organischer Verbindungen (d. h. organische Verbindungen werden zu- nachst oxidiert und deren Abbauprodukte spater reduziert, um eine ausgeglichene Redoxbilanz zu erhalten, da auf keine externen Elektronenakzeptoren zuruckge- griffen wird). Die Abbauprodukte werden wiederum nicht weiter oxidiert. Sie bleiben somit als energiereiche Produkte erhalten und konnen beispielsweise als Energietrager genutzt werden. Dies geht jedoch mit einem generell langsameren Wachstum garender Organismen einher (d. h. die Biomassebildung, der Nahrstoff- bedarf und die Abbaugeschwindigkeiten sind wesentlich geringer). Die Energie- ausbeute fur den Organismus liegt mit 1 bis 4 Mol ATP pro Mol Glucose weit un- ter dem atmender Zellen.
Im Verlauf von Garungsprozessen konnen eine Vielfalt an industriell relevanten Produkten wie organische Sauren, Alkohole, Losungsmittel und Wasserstoff ent — stehen. Dies fuhrt in der Regel jedoch auch zu Problemen, da diese Stoffe ausge — schieden werden und insbesondere Sauren und Alkohole fur die Zellen an sich to — xisch sind. Fur andere Mikroorganismen an anaeroben Habitaten stellen diese Stoffwechselprodukte jedoch neue Nahrungsquellen dar. In Kooperation vieler Organismen konnen Substrate wie Cellulose somit anaerob bis hin zum Methan komplett abgebaut werden. Auf einige ausgewahlte Garungsprozesse wird im Fol — genden eingegangen.