Pflanzenolgewinnung in Kleinanlagen
Neben der groBtechnischen Olsaatenverarbeitung kann Pflanzenol auch in Anla — gen im kleinen Leistungsbereich (d. h. dezentral) gewonnen werden. Ein wesentli — ches Merkmal der dezentralen Olgewinnung ist der Bezug der Olsaat aus der Region und die Vermarktung von Ol und Presskuchen in der Region mit dem Ziel, Transportwege und somit Kosten einzusparen. Die Verarbeitungskapazitat einer dezentralen Anlage richtet sich vor allem danach, ob ausschlieBlich eigene Saat verarbeitet werden soll, bzw. wie viel Saat aus der Region bezogen werden kann und welche Mengen der erzeugten Produkte wiederum regional vermarktet wer — den konnen. In derartigen dezentralen Anlagen werden durch schonende Olsaa — tenverarbeitung sogenannte kaltgepresste Pflanzenole hergestellt, die keine Raffi- nationsschritte durchlaufen. Die Olsaatqualitat, der Abpressvorgang und die Ol- reinigung (Fest/Flussig-Trennung) haben deshalb bei der dezentralen Olsaatenver — arbeitung einen groBen Einfluss auf die Olqualitat /13-92/, /13-93/. Die Verfah — rensschritte der Olsaatenverarbeitung in Kleinanlagen zeigt Abb. 13.5.
Saat
Presskuchen Reinol
Abb. 13.5 Verfahrensablauf bei der Olsaatenverarbeitung in Kleinanlagen
Eine kleintechnische Olmuhle besteht im Wesentlichen aus dem Saatlager, der Saatfordereinrichtung, dem Saatzwischenbehalter, ggf. der Saatvorwarmung, der Schneckenpresse, dem Presskuchenlager, dem Truboltank, dem Apparat zur Hauptreinigung (d. h. Sedimentationsanlage, Filter), dem Sicherheitsfilter, dem End — oder Feinfilter ("Polizeifilter") und dem Reinoltank. Abb. 13.6 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung einer kleineren Olmuhle.
Abb. 13.6 Vereinfachte Darstellung einer kleintechnischen Olmuhle (nach /13-78/)